Standort: Pathardi

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Der Ort PATHARDI liegt ca. 55 km entfernt von der Bezirkshauptstadt AHMEDNAGAR (ca. 308.000 Einwohner) des Bezirks Ahmednagar im Nordosten des Bundesstaates Maharashtra. Die Jungen stammen aus den rückständigen Dörfern der Umgebung. Ihre Eltern sind überwiegend Tagelöhner ohne geregeltes Einkommen oder arbeiten bis zu neun Monate lang als Saisonarbeiter bei der Zuckerrohrernte weit entfernt von ihren Heimatdörfern. Die Kinder sind häufig sich selbst überlassen oder werden von Verwandten betreut. Manche besuchen die minderwertige Dorfschule, in der Regel müssen sie jedoch mitarbeiten, um einen Beitrag zum Einkommen beizusteuern. Bisweilen kommt es vor, dass die Verwandten einen Jungen im Wohnheim „abgeben“.

Betreut werden die derzeit 28 Jungen im Alter von 8 bis 18 Jahren von dem Jesuitenpater Devasahayam Albert, der von einem älteren ehemaligen Heimbewohner unterstützt wird. Eine Witwe mit drei Kindern sorgt für das leibliche Wohl der Jungen. Das Wohnheim wurde 1974 vom Pathardi-Verein finanziert. Im Laufe der Jahre wurde es mit unserer Hilfe öfter renoviert und durch Anbauten (Küche, überdachte Terrasse) ergänzt. Ein freistehendes Sanitärgebäude wurde 2006 errichtet. 2014 haben wir eine Solaranlage bauen lassen, da die Stromversorgung besonders in den Sommermonaten nur selten funktioniert. So können die Jungen auch abends lernen und spielen.

Einen Teil des Grundstücks haben die Jesuiten den Schwestern des “Medical Mission Secular Institute“, dem indischen Zweig des süddeutschen Säkularinstitutes “Gemeinschaft der Missionshelferinnen” überlassen, die dort eine Krankenstation mit Schwerpunkt Entbindung und ein Wohnheim für Mädchen betreiben. Eine medizinische Grundversorgung ist damit vor Ort gewährleistet.

Die Jungen besuchen staatliche Schulen in Pathardi. Leider ist das Niveau dieser Schulen nicht sehr hoch, insbesondere lässt der Englisch-Unterricht zu wünschen übrig. Pater Albert hat daher Lehrer angestellt, die nachmittags im Wohnheim zusätzlichen Unterricht erteilen. Dennoch reichen in der Regel bisher die Englisch-Kenntnisse der Jungen nicht aus, um einen direkten brieflichen Kontakt mit den Paten zu pflegen. Die Post der Patenjungen zu Ostern und Weihnachten besteht daher aus selbst gemalten Bildern mit einigen Zeilen, in denen sie Grüße und Wünsche übermitteln. Die Jungen freuen sie sich über einen Brief der Paten mit einem Foto.

Leider kommt es immer wieder mal vor, dass vor allem ältere Jungen aus dem Wohnheim weglaufen, um auf eigene Faust ihr Glück in einer Stadt zu suchen.

Die Jungen, die erfolgreich den Abschluss nach der 10. Klasse („mittlere Reife“) geschafft haben, erlernen in der Regel einen Handwerksberuf, während die meisten der Absolventen der 12. Klasse („College-Reife“) auf das renommierte Technical Institute der Jesuiten in Pune wechseln, um sich in einem höherwertigen technischen Beruf (u.a. Elektronik, IT, Automechanik, Elektrotechnik) ausbilden zu lassen. Während dieser Phase werden einige Jungen weiter unterstützt.

Die E-Mail-Korrespondenz mit Pater Albert läuft sehr gut. Regelmäßig informiert er uns über die Aktivitäten und Ereignisse vor Ort.