ITWDP

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In der Vergangenheit wurden im Westen Indiens die Bäume abgeholzt und als Bau- und Feuerholz verwendet. Es wurde versäumt, diese Flächen wieder aufzuforsten, so dass Steppen entstanden. Das Wasser der seltenen, aber heftigen Regenfälle (in diesem Gebiet gibt es nur eine Regenzeit im Jahr und 10 Monate Trockenheit) versickert nicht und schwemmt beim Abfluss die lockere Erde fort.

In diese unwirtlichen und verdorrten Gebiete wurden die sogenannten „Tribals“, Angehörige der ursprünglichen Stämme Indiens, abgedrängt. Ihr eigenes Land kann sie daher nicht ernähren und so ziehen viele mit ihren Ziegenherden auf der Suche nach Futter oder als Tagelöhner auf der Suche nach Arbeit umher. In der Regel können diese Menschen nicht lesen und schreiben und auch ihre Kinder hatten selten Gelegenheit, eine Schule zu besuchen.

Mit dem Integrated Tribal Watershed and Development Program (ITWDP) wird der seltene Regen eingefangen und genutzt. Die Einwohner des ganzen Dorfes ziehen Furchen in die Berghänge bis weit ins Tal hinein. Diese werden wieder mit lockerer Erde gefüllt und mit jungen Bäumen bepflanzt. Wenn dann der Regen kommt, wird das Wasser in den Furchen gefangen, versickert und wird im Boden gehalten. Die Wurzeln der Bäume halten die Erde fest, der Grundwasserspiegel steigt. Trinkwasserbrunnen haben wieder ausreichend Wasser, bisher dürre Felder können bewässert werden und bringen so viele Früchte, dass ein Teil verkauft werden kann. Die Dorfbewohner können vom Ertrag ihrer Felder leben und werden sesshaft. Jede Familie erhält ein eigenes festes Haus, für die kleinen Kinder wird ein Kindergarten eingerichtet, die älteren Kinder gehen zur Schule. Parallel zu den Erdarbeiten werden im Dorf auch Alphabetisierungs-, Gesundheits- und Schulprogramme durchgeführt. So werden die Dörfer wirtschaftlich unabhängiger und übernehmen selber die Verantwortung für ihre Entwicklung.

Bis heute haben sich über 30 Dörfer im Gebiet nördlich von SANGAMNER dafür entschieden, am Watershed Programm teilzunehmen und selber für ihre Zukunft aktiv zu werden. Mehr als 600 Kinder aus diesen Dörfern gehen bereits in die Schule. In dem Wohnheim in Ghulewadi hat der Pathardi-Verein Patenschaften für Mädchen aus diesen Dörfern übernommen.

2012 hat der Pathardi-Verein einen Teil der Kosten für die Versorgung des neuen Dorfes Bacharwadi mit Elektrizität übernommen, um den Kindern das Lernen auch nach der früh einsetzenden Dunkelheit zu ermöglichen. Der Kindergarten für dieses Dorf wurde 2015 von uns finanziert.

Die Kommunikation mit Pater Robert D’Costa verläuft problemlos über E-Mail. Pater Robert ist jedoch nicht immer in Indien anzutreffen. Die UNESCO hat ihn bereits mehrfach nach Haiti und in afrikanische Staaten entsandt, damit er als Experte dort sein Fachwissen in Bewässerungsfragen weitergeben kann.